Öffentliche Versammlungen - Versammlung 15. Januar 2016
Versammlung 15. Januar 2016
Auch auf unserer ersten öffentlichen Versammlung im neuen Jahr war das Flüchtlingsthema recht gegenwärtig. Gegenwärtig auch in Person von drei Männern aus Aleppo, die seit Anfang des Jahres im Buchbauer-Markt in Straßkirchen untergebracht sind. Sie erzählten von ihren dramatischen Erlebnissen. Schnell relativieren sich dabei jene so oft zitierten „Sorgen und Nöte unserer Bürger“, die „ernst zu nehmen“ die permanent auf Wahlkampfmodus gepolten Rechtspopulisten
nicht müde werden einzufordern. Doch wirklich ernst nehmen kann die eher noch komfortablen Sorgen, wer die tatsächlich existenziellen Nöte zumindest den nämlichen Ernst entgegen bringt. Ganz nebenbei lehrte der Plausch mit den syrischen Gästen die Versammelten, dass ihre Englischkenntnisse auch wieder einer Auffrischung bedürften. Der Asylbeauftragte und 3. Bürgermeister von Salzweg, Frischer-Wind-Urgestein Christian Domes berichtete von seinen Aktivitäten und Erfahrungen und denen des Helferkreises. Auch FriWi-Vorsitzende Elisabeth Sanladerer-Fuchs und Johannes Rosenberger, die sich beide an den Sprachkursen für die Flüchtlinge im Buchbauer-.Markt beteiligten, schilderten ihre Erfahrungen. Dass die Zustände in der Straßkirchner Unterkunft keine Dauerlösung sein können, darauf wies Christian Domes explizit hin. 200 Menschen bar jeglicher Privatsphäre so zusammengepfercht gebiert zwangsläufig Spannungen, unabhängig der örtlichen oder sozialen Herkunft. Zumindest feuerfeste Vorhänge, um wenigstens vor Blicken durch die Türausparungen geschützt zu sein, seien kurzfristig notwendig. Kurt Thiel fühlte sich bei seiner Begehung dort gleich an seine eigene Zeit in einem Flüchtlingslager erinnert, räumte dann aber ein: „Wir verstanden damals wenigstens die Sprache und hatten die gleiche Kultur...“, was die Integration und das Wohlfühlen in der Fremde doch erleichtert habe. Einig war man sich, dass man das enorme ehrenamtliche Engagement vieler Menschen gerade auch aus dem Gemeindebereich gar nicht hoch genug einschätzen könne. Johannes Rosenberger warnte aber zugleich davor, dass die Politik nicht alles nur auf die Helferkreise und die Menschen vor Ort abwälzen dürfe. Zumindest geeignete Hilsmittel müsste den Helfern unbürokratisch zur Verfügung geststellt werden, denn regelmäßige Sprachkurse und eine vernünftige Tagesstruktur sind elementar wichtig für beide Seiten.
Richtig begeistert erzählten Ludwig Falkner und Sascha Müller dann den Anwesenden vom herausragenden Vortrag von Dr. Wolfgang Kessler über die umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP, CETA, &TISA.
Genauere Informationen darüber hier (link).
Auch der grobe Fahrplan über möglicher Aktivitäten und Vesranstaltungen wurde schonmal festgelegt. Die beiden nächsten Termine sind der Schafkopfstammtisch am kommenden Freitag (5. Februar) in Andree‘s Brasserie in Salzweg sowie die Beteiligung am Salzweger Gaudiwurm.
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